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Ein Mensch - zwei verschiedene Füße

Ein Interview mit Dirk Schulze, Ortthopädieschuhtechniker-Meister in der Firma Schulze & Koch GbR in Hankensbüttel.



Viele Menschen leiden regelmäßig an Fußproblemen wie geschwollenen und schmerzenden Füßen mit Druckstellen. Fehlstellungen und Verformungen sind weit verbreitet. Dabei sind in den seltensten Fällen die Fußprobleme angeboren, sondern werden im Laufe des Lebens erworben. Der Hauptgrund sind schlecht sitzende Schuhe – und das über eine längere Zeit.

Hallux valgus (Ballenzehen)

Beim Ballenzeh neigt sich der große Zeh des Fußes mit der Zeit mehr und mehr nach

außen. Verursacht wird Hallux valgus fast immer durch hochhackige, kurze und spitze Schuhe. Der beginnende Hallux valgus zeigt sich häufig schon bei Mädchen im

Schulalter.


Hammerzehe

Hammerzehen gelten als die häufigste Form der Zehendeformation. Häufig sind

Frauen betroffen, da ein Hammerzeh oft folge von zu engen, hochhackigen Schuhen

ist. Ein Hammerzeh kann, wenn er frühzeitig erkannt wird, durch Korrektursocken

behandelt werden. Im späteren Verlauf der Fehlstellung hilft nur noch eine Operation.


Plattfuß

Der Plattfuß ist eine Fehlstellung des Fußes, bei dem die ganze Fußsohle auf dem Boden aufliegt. Plattfüße verursachen mitunter Schmerzen und Druckgeschwüre. Eine Komplikation sind Fehlhaltungen, die langfristig beispielsweise zu Rückenschmerzen führen.


Klumpfuß

Ein Klumpfuß ist vererbbar und meistens eine angeborene Beeinträchtigung. Die Fehlstellung kann aber auch durch eine nicht ausreichend funktionierende Fuß- und Wadenmuskulatur entstehen. Klumpfüße sind in der Regel so stark nach innen gebogen, dass die Fußflächen aufeinander zeigen. Durch operative Eingriffe kann einem Menschen mit einem Klumpfuß geholfen werden, doch der oder die Betroffene ist zeitlebens auf maßgeschneiderte Schuhe angewiesen.


Fersensporn

Fersensporne bleiben häufig lange Zeit unbemerkt. Ein symptomatischer Verlauf beginnt in der Regel erst dann, wenn der Fersensporn Entzündungen verursacht. Dann kommt es zu mitunter starken Fersenschmerzen.


 

EXPERTEN-TIPP:

Mit den folgenden Tipps von Herrn Dirk Schulze, Orthopädieschuhtechniker-Meister in der Firma Schulze & Koch GbR in Hankensbüttel, können Sie kleinere Beschwerden erst einmal selbst lindern und so den Fußproblemen entgegenwirken:

  1. Bequeme, möglichst flache Schuhe tragen, am besten aus Leder o.a. atmungsaktiven Materialien. Absatzhöhe wenn möglich mehrmals am Tag variieren. Wenn spitze Schuhe, dann eine Nummer größer kaufen und vorne mit Watte ausstopfen.

  2. Wenn nötig, Druckschutzpolster zur Vermeidung von Druckstellen tragen.

  3. Beine abends hochlegen. Gut sind auch Betten mit erhöhtem Fußteil.

  4. Fußgymnastik, z.B. mit nackten Füßen Gegenstände aufheben oder einen Igelball rollen.

  5. Fußbäder mit durchblutungsfördernden Badezusätzen (z.B. Fichtennadelöl), die auch die Muskulatur der Füße entspannen. Dabei die Füße bis zu den Knöcheln in 36 bis 40°C warmem Wasser etwa 10 Minuten baden. (Diabetiker und Menschen mit Arteriosklerose sollten ihren Arzt fragen).

  6. Füße nach dem Baden gut abtrocknen und generell trocken halten, z.B. mit desodorierenden Pudern.

  7. Zuhause so oft wie möglich barfuß laufen (außer bei Diabetes) oder Gesundheitsschuhe tragen.

  8. Regelmäßig professionelle Fußpflege in Anspruch nehmen (besonders wichtig für Diabetiker!).


Vorbeugung

Um Fußproblemen vorzubeugen empfiehlt es sich möglichst häufig barfuß zu gehen. Ansonsten sollten Sie vom ersten Schuh an, gut passende und bequeme Schuhe tragen. Besonders Menschen, die beruflich viel auf den Beinen sind, sollten - neben dem täglichen Waschen - ihren Füßen einmal wöchentlich eine intensive Pflege gönnen.



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